Das menschliche Auge – Eigenschaften und Funktion

Das menschliche Auge hat aufgrund seiner Funktion bei der räumlichen Orientierung eine herausragende Bedeutung als Sinnesorgan. Ein Verlust der Sehkraft kann den Alltag erheblich einschränken, wodurch alternative Methoden zur Wahrnehmung der Umwelt notwendig werden. Daher ist es von großer Bedeutung, das Auge vor Schäden zu schützen und frühzeitig Fehlsichtigkeiten zu erkennen, um spätere Komplikationen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang finden Sie hier wertvolle Informationen über das Auge und hilfreiche Tipps, worauf Sie achten sollten, um erste Anzeichen von Fehlsichtigkeit rechtzeitig zu erkennen.

Aufbau des menschlichen Auges

Das Auge eines Menschen wird in drei Einheiten unterteilt:

Augapfel

Anhangsorgane

Sehban

augen lasern

Das Auge ist in seiner Struktur kugelförmig aufgebaut und besteht aus drei Schichten – der äußeren, mittleren und inneren Augenhaut. Es ist in der Augenhöhle so aufgehängt, dass es um beliebig viele Achsen gedreht werden kann, ohne seine Position innerhalb der Höhle zu verändern. Dieses Prinzip wird als kardanische Aufhängung bezeichnet (vgl. Wikipedia). Dank dieser Aufhängung hat der Mensch ein breites Sichtfeld, obwohl das Auge tief in den Schädel eingebettet ist. Das Innere des Auges besteht aus dem Glaskörper, der Linse sowie der vorderen und hinteren Augenkammer.

Das menschliche Sehen ist der dominierende Sinneskanal. Es findet im Auge statt, während die Verarbeitung der visuellen Wahrnehmung im Gehirn erfolgt. Der Reiz im Auge wird durch elektromagnetische Strahlung ausgelöst, deren Wellenlänge zwischen 400 und 700 Nanometern variiert und sich je nach Tag- und Nachtzeit unterscheidet. Bei der Geburt verfügt der Mensch noch nicht über eine vollständige Sehfähigkeit, die im Laufe der ersten Lebensmonate erworben wird, indem Neugeborene lernen, ihren Blick auf Gegenstände oder Personen in ihrer Umgebung zu fixieren. Kleinkinder sind oft leicht weitsichtig, mit einem Wert von +2 bis +3 Dioptrien. Durch das Wachstum des Auges verändert sich die Fehlsichtigkeit in der Regel und „verwächst“ sich meist auf einen Wert von +0,5 Dioptrien bei Erwachsenen.

Das Auge ist ein Linsenauge und hat eine Gesamtbrechkraft von etwa 60 Dioptrien, die durch die Hornhaut, Linse und Glaskörper sowie das Kammerwasser erreicht wird, wobei die Linse eine besonders wichtige Rolle spielt. Sie kann durch Strecken und Stauchen ihre Form und damit ihre Brechkraft anpassen und ist somit in der Lage, sich auf das Sehen in der Nähe oder Ferne einzustellen. Das Auge vermeidet eine Überreizung der Sinneszellen auf der Netzhaut durch kleine Blicksprünge, die zwischen zwei und fünf Mal pro Sekunde erfolgen und als Mikrosakkaden und Lokaladaption bezeichnet werden.

Der Durchmesser des Augapfels beträgt bei Neugeborenen 17 mm und bei Erwachsenen 24 mm, mit einem Gewicht von ungefähr 7,5 g. Tränenflüssigkeit wird bei Neugeborenen erst ab der dritten Lebenswoche produziert, wobei die tägliche Menge bei Kindern mit 2 g fast doppelt so hoch wie bei Erwachsenen ist. Die Hornhaut hat eine Dicke zwischen 0,52 und 0,67 mm und eine Oberfläche von 1,3 cm², wobei sie mit 43 Dioptrien wesentlich zur Brechkraft des Auges beiträgt. Der Durchmesser der Iris beträgt 12 mm und die Pupille hat je nach Anpassung einen Durchmesser von 1,2 bis 9 mm. Die Linse hat eine Brechkraft zwischen 19 und 33 Dioptrien und eine Dicke, die von 3,5 mm bei Neugeborenen über 4 mm bei Erwachsenen bis 5 mm bei 80- bis 90-Jährigen zunimmt. Der Linsendurchmesser beträgt je nach Anpassung 6,5 bis 9 mm. Diese Eigenschaften sind wichtige Kriterien für die Eignung zum Augenlasern.

Die Akkommodation des Auges bezieht sich auf die Fähigkeit, die Brechkraft des Auges anzupassen und scharfes Sehen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne zu ermöglichen. Diese Fähigkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab. Während ein Jugendlicher im Alter zwischen 10 und 19 Jahren noch bis zu 14 Dioptrien ausgleichen kann, beträgt diese Fähigkeit bei Menschen über 70 Jahren nur noch 0,25 Dioptrien. Die abnehmende Akkommodationsbreite wird als Presbyopie oder Alterssichtigkeit bezeichnet. Dies führt dazu, dass die Linse ihre Fähigkeit verliert, sich an unterschiedliche Sehdistanzen anzupassen, und viele Menschen im Alter von etwa 40 Jahren eine Lesebrille benötigen. Insbesondere ist das Auge nicht mehr in der Lage, sich auf kurze Distanzen einzustellen.

Durch die Hornhaut und die Pupille gelangt das Licht ins Innere des Auges und trifft auf die Netzhaut. Die Pupille, eine kreisrunde Öffnung in der Iris (auch bekannt als Regenbogenhaut), kann sich je nach Lichtstärke anpassen (Adaptation) und verändert somit die Menge des eintretenden Lichts. Die Linse befindet sich hinter der Iris und wird durch Bänder und den Ziliarmuskel gesteuert, um die Gesamtbrechkraft des Auges zu ändern.

Obwohl die Netzhaut zum größten Teil aus Sinneszellen besteht, ist das scharfe Sehen auf einen kleinen Bereich, den sogenannten Gelben Fleck (Makula lutea), beschränkt. Um scharf zu sehen, muss das Auge verschiedene Bereiche eines Objekts nacheinander auf den Gelben Fleck richten. Das Auge ruht also nie lange auf einem Punkt, sondern macht zwei bis fünf Fixationen pro Sekunde, wobei jede Fixation zwischen 0,2 und 0,6 Sekunden dauert.

Fehlsichtigkeiten und Sehschwächen

Das menschliche Auge ist ein äußerst komplexes Organ und wird im täglichen Leben besonders durch Bildschirmarbeit stark belastet, was zunehmend zu Fehlsichtigkeiten führt. Zu den häufigsten Fehlsichtigkeiten zählen Weit- und Kurzsichtigkeit, Alterssichtigkeit sowie Stabsichtigkeit, die auch als Hornhautverkrümmung bezeichnet wird. Wenn Anzeichen einer Fehlsichtigkeit auftreten, sollten Betroffene einen Augenarzt aufsuchen, um eine Kontrolle durchführen zu lassen.

Eine Sehschwäche tritt auf, wenn das Auge Bilder nicht korrekt auf der Netzhaut abbilden kann. Hierbei wird das Licht entweder vor der Netzhaut gebündelt (Kurzsichtigkeit) oder theoretisch dahinter (Weitsichtigkeit). Sehschwächen können angeboren oder im Laufe der Zeit erworben sein. In jedem Fall sollten sie korrigiert werden, um weitere Schäden am Auge zu vermeiden. Zu den bekanntesten Sehschwächen gehören Weitsichtigkeit (Hyperopie), Kurzsichtigkeit (Myopie), Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) und Alterssichtigkeit (Presbyopie). Es gibt jedoch auch weitere Arten von Sehschwächen wie Doppelsichtigkeit (Diplopie) und Schwachsichtigkeit (Amblyopie).